Aus dem Feuilleton der Kornheimer Allgemeinen Sonntagszeitung:


"Die grade bei der Jugend sehr beliebten Bollog-Sisters feierten ihre größten Erfolge mit Liedern wie "Wer den Laubwolf sticht" oder " Ich schenk Dir eine Kakertratte".

Das neue Album mit dem Titel „Gib mir mein Schmiegehäschen wieder“ ist allerdings ein Flop, die Verkaufszahlen liegen weit hinter den bisherigen Erfolgen zurück. Die kritischen Stimmen der Fachpresse verweisen auf den Mangel an Tradition in den Texten zeitgenössischer Interpreten. Der Weg des Zamonischen Liedes geht vom modegerechten „Konsum Blah Blah“ zurück zum Ursprung. Nur wer mit Sorgfalt und Bedacht den richtigen Mix aus moderner Melodie und klassischen Texten findet, kann mit dauerhaften Erfolgen rechnen."

Ihre Aufgabe: Wählen Sie aus dem neuen Album der Bollog-Sisters ein Lied und texten Sie dies zum Erfolg um. Nutzen Sie dabei Ihre Kenntnisse in Altzamonischer Liedkunstdichtung. Klassische Hempelweisen dürfen dazu nur einmal verwendet werden.

'Gib mir mein Schmiegehäschen wieder'
Natürlich musste das Lied in der vorgetragenen Form ein Flop werden!
Traditionen wurden gebrochen und anschliessend an den Vortrag nicht nur die!
Die Zielgruppe - etwa 70 bis 321 Jahre alt - war aufs tiefste erschüttert, dass die Ursprünglichkeit, der Sinn des Lebens in Zamonien und die Frage : 'warum lackierte Zehennägel bei Harpyren?' völlig ausser Acht gelassen wurden bei der Vertextung und Vertonung dieses Stückes ! Ein Text sollte den Mithöhrer mitreissen, er muss sich damit identifizieren, was natürlich bei der Daseinsformvielfalt mitunter schwierig sein kann. Einprägsame Viertonmelodien, die auch bei einfachsten Daseinsformen nicht nur einen hohen Wiedererkennungsfaktor sondern auch einen Boahichsummdichmitjetztweilichdaskann-Effekt erzielen, sind gefordert! Vier Töne, angeordnet entsprechend der asynchronen Harmonienmissdissonanzanalysenresolution sollten alle, aber auch wirklich alle Daseinsformen ansprechen können. Die Machwerke des Komponisten Bother Dielen, der auch dieses 'Werk' vollbracht hat, sind absolut untragbar und sollten mit sofortiger Exkomposition oder Kompostierung geahndet werden. Hier der Text, wie er eigentlich lauten sollte, mit einer Melodie wie zum Beispiel: 'auf du holder Schweinsbarbar' oder 'im Nachttau zum Zwerge wir ziehn':

Es ist zwar nur ein Häschen, ein Häschen, ein Häschen.

Ein Schmiege-, Schmiegehäschen - jaja!

Doch will ich dieses Häschen, das Häschen, das Häschen,

das Schmiege-, Schmiegehäschen wieda!

Du weisst ich komme wieder, ja wieder, ja wieder,

ja immer, immer wieder - haha!

Und hole mir das Häschen, mein Häschen, mein Häschen,

das Schmiege-, Schmiegehäschen wieda!

Refrain:

Gib mir den Hasen jetzt zurück

weil ich dich sonst fest an mich drück

und Bollogdruck das ist ganz klar

macht sicher meine Träume wahr.

Dieses nur als erste Strophe mit Refrain hätte das Publikum mit grösster anzunehmender, möglicher Wahrscheinlichkeit überzeugt und dahinschmelzen lassen. Um auch noch den letzten Zweifler zu überzeugen bringt der gewiefte Texteschmied ein Lala-la-di-daaa (ein Beispiel aus dem Stück 'Greif is Greif'), das augenblicklich von den Massen mitgesungen, gebrummt, gepfiffen oder sonstwie akustisch abgesondert werden kann, unter.

So muss das !