Woher kennt die Schneeweiße Witwe die Rezepturen für ihre Gifte?


Schneeweiße Witwen sind eine eher selten auftretende Daseinsform.
Man könnte sagen: glücklicherweise!
Die Begegnung mit einer schneeweissen Witwe kann durchaus unerfreulich enden. Ihre, sagen wir mal 'Opfer' werden mittels eines Giftes um ihr Leben gebracht, das die Witwe mittels ihrer, wie Haare anmutenden, Tentakel verabreicht.

Sie scheint die Zusammensetzung ihrer Gifte ständig zu ändern, daher fragt man sich - zu Recht - woher diese Daseinsform die Rezepturen kennt!

Es gibt da zwei Theorien, die in den Kreisen einiger Philochemisten immer häufiger vertreten werden. Die erste besagt, dass die schneeweisse Witwe ein wahres alchemistisches Wunder sei, da sie auf Grund einer Drüse ihres Körpers in der Lage ist molekulare Transformationen durchzuführen. Hierdurch kann sie jedweden Stoff produzieren, der denkbar, oder für uns zur Zeit noch undenkbar ist. Sie ist, mittels ihres einzigen Auges fähig, den Aufbau und die Struktur einer ihr gegenüberstehenden Daseinsform zu analysieren. Die geschieht zwar, anscheinend, unbewusst, aber nicht weniger wirkungsvoll. Die Kenntnis über den Zellaufbau ihres Gegenübers ermöglicht es ihr Substanzen anzumischen, die zum Beispiel den Zellaufbau zerstören oder Blut in Wein umwandeln. Da die Witwe gleichzeitig mit ihrem Gift auch Glückshormone im Körper der Beute freisetzt, die nur in der exakten Zusammenstellung für eben dieses Hirn und diesen Körper, wirken können, wäre diese Theorie durchaus stichhaltig.

In der zweiten Theorie heisst es, die schneeweisse Witwe sei eigentlich strohdumm und kann weder etwas analysieren, noch kennt sie irgendwelche Rezepturen für Gifte. Ihre haarartigen Tentakel wachsen aus Drüsen unter der dritten von insgsamt 29 Hautschichten, die ausserdem individuelle Substanzen absondern. Beim Vorgang des Perforieren des Opfers wird jeweils eine kleine Menge der jeweiligen Substanz in den Zielkörper verbracht, wo sie sich anschliessend vermischen und meist tödlich wirken. Die Unterschiedlichkeit in der Zusammenstellung der Gifte ergibt sich somit aus purem Zufall.

Die Beweisführung ist allerdings nicht gerade einfach, da bisher kaum jemand eine schneeweisse Witwe fangen oder lange genug untersuchen konnte. Man munkelt, der Schrecksenmeister Eißpin verfüge über ein Exemplar dieser Daseinsform, aber bewiesen ist auch das noch nicht.

Sollten mir weiterführende Ergebnisse in der Erforschung der schneeweissen Witwe bekannt werden, so bin ich gerne bereit sie diesem erlauchten Forum zur Verfügung zu stellen.